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USA-Europa: Dieselbe Geldpolitik aus unterschiedlichen Gründen

Marktanalyse 05.05.2023

Blick auf die Finanzmärkte

05.05.2023

Prof. Dr. Jan Viebig,  CIO ODDO BHF SE

 

Aus der Tatsache, dass die beiden großen Notenbanken, Fed und EZB, in dieser Woche ihre Leitzinsen angehoben haben, sollten nicht die falschen Schlüsse gezogen werden. Nur auf den ersten Blick scheint es so, als gingen die beiden Zentralbanken im Gleichschritt vor. Tatsächlich haben die beiden Zinsschritte unterschiedliche Ursachen.

Am Mittwochabend hatte die Fed den Schlüsselsatz um weitere 25 Basispunkte (0,25 Prozent) auf die neue Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent heraufgesetzt. Gleichzeitig kündigte sie an, vorerst keine weiteren Erhöhungen zu planen, was an den Märkten als ein zumindest vorübergehendes Ende des aktuellen Zinserhöhungszyklus interpretiert worden ist. Allerdings machte Fed-Chef Jerome Powell in der Pressekonferenz deutlich, dass weitere Zinserhöhungen in Abhängigkeit von weiteren Ereignissen möglich sein können. Damit macht die amerikanische Notenbank ihre weitere Zinspolitik von der Entwicklung der Wirtschaftsdaten abhängig. Am Donnerstag folgte die EZB mit einer Zinserhöhung um ebenfalls 25 Basispunkte, wobei auch ein Schritt um 50 Basispunkte im Raum stand. Der Satz für die Einlagenfazilität liegt nun bei 3,25 Prozent.

Die größte Sorge der Fed ist zurzeit der überaus robuste Arbeitsmarkt. Die Schaffung neuer Stellen hat sich in den USA zwar etwas verlangsamt. Im März wurden 236.000 Stellen geschaffen, nach 326.000 im Februar und 472.000 im Januar. Doch mit 3,5 Prozent ist die Arbeitslosenquote ungewöhnlich niedrig. Unternehmen in den USA suchen derzeit 9,6 Millionen neue Mitarbeiter. Die Zahl der offenen Stellen übersteigt damit die Zahl der 5,8 Millionen Arbeitslosen in den USA. Der robuste Arbeitsmarkt in den USA führt zu steigenden Löhnen und einer weiterhin hohen Konsumnachfrage.

In Europa bleibt die Inflation hartnäckig hoch, allerdings aus anderen Gründen als in den USA. Die Eurozone leidet unter einer „klassischen Inflation“. Im April lag die Inflationsrate im Euroraum bei 7,0 Prozent und die Kerninflation – die Teuerungsrate ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Lebensmittel - bei 5,6 Prozent. Während die Energiepreise, vor allem die für Erdgas, in den vergangenen Monaten spürbar gesunken sind, bereitet der Preisanstieg für Lebensmittel mit einem Plus von 13,6 Prozent im April nach 15,5 Prozent im März immer noch Sorgen. Durch Zweitrundeneffekte führen die vergangenen Steigerungen der Energiepreise quasi durch die Hintertür zu höheren Preisen von vielen Waren und Dienstleistungen, beispielsweise weil Transport- oder Heizkosten gestiegen sind. Damit halten die Energiepreise die Kerninflation in Europa weiterhin hoch. Dadurch verharrt die Teuerungsrate deutlich über der Zielmarke von 2 Prozent, die Europas Währungshüter als Ziel für die Inflationsrate gesetzt haben.

 

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