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Wenn die Kanonen donnern

Marktanalyse 07.03.2022

MARKTANSICHTEN

07.03.2022

Kaufen, wenn die Kanonen donnern? Letzte Woche haben wir die Frage angesichts des Krieges in der Ukraine mit einem Nein beantwortet. Und wir bleiben dabei: Es ist noch zu früh zu kaufen angesichts der hohen Unsicherheit. Bereits am 14.02.2022 – zehn Tage vor Ausbruch des Krieges - haben wir uns im Global Investment Committee der ODDO BHF Bank entschieden, die Aktienquoten zu reduzieren. Für die Entscheidung, die Aktienquoten zu reduzieren, waren zwei Punkte entscheidend. Russland hatte Militär an der Grenze zusammengezogen und die diplomatischen Gespräche blieben erfolglos. Wir haben damals geschrieben, dass die Situation an das Buch „Schlafwandler“ von Christopher Clark erinnert, da Militär aufmarschiert, die Rhetorik sich verhärtete und Europa in einen Konflikt schlittern könnte. Es kam schlimmer: Putin hat das Völkerrecht gebrochen und einen Krieg begonnen, der unendliches menschliches Leid auslöst, um seine Machtambitionen in der Ukraine durchzusetzen.

Der zweite Punkt für unsere vorsichtigere Haltung war der Anstieg der Inflation. Die Inflation ist derzeit in den USA und in Europa so hoch wie zuletzt in den 1980er Jahren. Der Krieg führt nun zu einem Angebotsschock. Die Preise von Öl und Erdgas steigen. Dies führt zu einer noch höheren Inflation und könnte die Zentralbanken dazu veranlassen, die Zinsen zu erhöhen. In den USA werden die Zinsen in diesem Jahr wahrscheinlich mindestens vier Mal angehoben werden. Vermutlich werden wir bis zum Frühjahr 2024 einen Zinsanstieg von 2% in den USA sehen.  Ein Zinsanstieg bedeutet, dass die zukünftigen Gewinne und Cashflows von Unternehmen mit einem höheren Abzinsungsfaktor diskontiert werden müssen und daher der intrinsische oder faire Wert von Aktien fällt.

 

Schlimmer als erwartet

Vor ein paar Wochen konnten sich nur wenige eine großangelegte Invasion der Ukraine durch Russland mit ca. 200.000 Soldaten vorstellen. Die Befürchtungen sind leider traurige Realität geworden. Aus russischer Sicht verläuft die Militäroperation bisher schleppend. Russland verstärkt seinen Artilleriebeschuss und nimmt zunehmend zivile Einrichtungen wie Wohngebäude ins Visier. Heute wurde von einem Beschuss eines Kernkraftwerks in den Medien berichtet. Die Zahl der gefallenen Soldaten und Zivilisten steigt auf beiden Seiten merklich an. Die härtesten Wochen stehen dem ukrainischen Volk wohl noch bevor.

 

Die Einheit des Westens

Die Antwort der westlichen Staaten auf die russische Invasion war schnell und bestimmt. Vier Tage Krieg haben Nord Stream 2 gestoppt und zu einer 180 Grad Wende in der deutschen Außenpolitik geführt. Der Bundeswehr werden in einem Sondervermögen 100 Mrd. EUR für modernes Einsatzgerät zur Verfügung gestellt. In den nächsten Jahren soll der NATO-Referenzwert für Verteidigungsausgaben von 2% des BIP übererfüllt werden. Nach langem Zögern liefert Deutschland nun doch Panzerfäuste und Boden-Luft-Raketen.1) Die Geschlossenheit der westlichen Staaten ist auch in der Härte der verhängten Sanktionen spürbar. Diese zielen vor allem auf die Isolierung Russlands vom internationalen Finanzsystem. Die zwei schärfsten Schwerter sind SWIFT und das Einfrieren der Devisenreserven. Der Ausschluss zahlreicher russischer Banken aus SWIFT (Kommunikationsnetzwerk für Finanztransaktionen) macht grenzüberschreitende Zahlungen zwischen Banken unsicherer und aufwändig. Ein merklicher Rückgang des russischen Außenhandels und Arbeitsplatzverluste in der Exportindustrie sind die wahrscheinlichen Folgen. Öl- und Erdgaslieferungen sind von den Sanktionen bisher nicht betroffen.

 

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